Eröffnung der Kampagne „MITEINANDER – kommen alle an“

Eröffnung der Kampagne „MITEINANDER – kommen alle an“
2016-08-23

Staatsminister Dulig eröffnet die Kampagne: Die Landesverkehrswacht Sachsen e.V. will mit ihren Partnern DEKRA, TÜV und dem Fahrlehrerverband das „Miteinander“ auf Sachsens Straßen stärken. (Chemnitz/Dresden, 20. August) Im Rahmen des heutigen Verkehrssicherheitstages am Sachsenring eröffnete Staatsminister Martin Dulig die Kampagne „MITEINANDER – kommen alle an“. In einem anschließenden Podiumsgespräch diskutierten Dietmar Zanke (amtierender Präsident der Landesverkehrswacht Sachsen e.V.), Andreas Grünewald (Vorsitzender des Landesverbandes Sächsischer Fahrlehrer), Dr. Roland Krause (DEKRA) und Klaus Kaiser (TÜV Süd Auto Service GmbH) über die Situation auf Sachsens Straßen und die Notwendigkeit der Kampagne.

Wer öfters auf der Straße unterwegs ist, kennt sie: Raser und Drängler, die zu dicht auffahren, Lichthupe geben,  auf der Autobahn rechts überholen  und zu guter Letzt noch mit dem Stinkefinger provozieren. Laut einer aktuellen Studie vom August 2016 der Unfallforscher der Versicherer fährt rund jeder dritte Autofahrer aggressiv und die Hälfte der Befragten  fühlt sich gestresst im Straßenverkehr.

Das Paradoxe: Viele Verkehrsteilnehmer sind abwechselnd als Auto-, Motorrad- und Fahrradfahrer unterwegs. Und zudem fast alle als Fußgänger. Trotzdem verhalten sie sich oft sehr unsozial gegenüber den jeweils anderen Verkehrsteilnehmern. Doch Rücksichtslosigkeit und aggressives Verhalten sind nicht selten der Auslöser für schwere Verkehrsunfälle.

Die Landesverkehrswacht Sachsen e.V. (LVW) hat deshalb in Zusammenarbeit mit seinen Partnern – DEKRA, TÜV und dem Fahrlehrerverband – die Kampagne „MITEINANDER – kommen alle an“ gestartet. Ziel ist es, dass die Verkehrsteilnehmer „miteinander“ im Straßenverkehr sozialer umgehen und somit die Anzahl der Verkehrsunfälle im Freistaat Sachsen weiter reduziert wird. Die Zahl der Verletzten und Getöteten auf Sachsens Straßen stieg im Jahr 2015: Es  verunglückten  17.225 Menschen (2014: 17.036) und  192 (184) starben.

Schon § 1 (1) StVO regelt „Vorsicht und gegenseitige Rücksicht“ und § 1 (2) StVO, dass kein „Anderer geschädigt, gefährdet  (…) behindert oder belästigt wird“.   Geldbußen oder Führerscheinentzug bringen nicht den gewünschten Erziehungseffekt: „Strafen ändern nichts am Fahrverhalten. Wir müssen vielmehr die Verkehrsteilnehmer sensibilisieren, wir brauchen  ein Bekenntnis zu einer Art  „Ehrenkodex“, der für gegenseitigen Respekt, Rücksicht und Gelassenheit steht“, sagt Helmut Büschke, Geschäftsführer der LVW.  Ein Beispiel: „Wenn der Fahrradfahrer durch Kopfhörer oder der Fußgänger vom Smartphone abgelenkt ist und ohne auf den Verkehr zu achten, die Straße überquert und fast einen Unfall provoziert, dann ärgert  das den Autofahrer. Zu Recht! Andererseits hat er sich vielleicht in der anderen Rolle schon einmal ähnlich verhalten“, so Büschke, „Dieser Gedanke hilft beim gelassen bleiben, trotzdem gehören Ablenkungen nicht in den Straßenverkehr!“

Ein partnerschaftliches Verhältnis, mehr Empathie und Toleranz  zwischen den Verkehrsteilnehmern soll durch die Aufklärungs-Kampagne „MITEINANDER – kommen alle an“  erreicht werden. Darüber hinaus ist ein wesentlicher Punkt der Kampagne, die Verkehrsteilnehmer zu motivieren, Fahrsicherheitstrainings der LVW oder seiner Partner  zu nutzen. Andreas Grünewald, Vorsitzender des Landesverbandes Sächsischer Fahrlehrer und selbst Motorradfahrer appelliert vor allem an alle Saisonfahrer, regelmäßig ihre Fahrkenntnisse in Kursen zu festigen. Außerdem sollten Erste Hilfe-Kenntnisse regelmäßig aufgefrischt werden.